
Vermehrt erhalten wir in den letzten Monaten Anfragen von Personen, die sich für den Tarif „Investo“ der Swiss Life interessieren oder diesen bereits abgeschlossen haben und sich fragen, ob dieser auch ihre Ziele und Wünsche erfüllt. Oftmals fällt uns dabei auf, dass die Anfragenden erst durch einen unserer Artikel erstmals auf das Thema Kosten und Nettopolice aufmerksam werden.
Daher haben wir uns entschieden, einen kleinen Testbericht zu erstellen und dabei den Tarif „Swiss Life Investo“ etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Da in einen privaten Altersvorsorgevertrag im Laufe der Jahre gerne mehrere 10.000 € an Beiträgen eingezahlt werden, ist die Wahl des richtigen Anbieters von sehr großer Bedeutung.
Wir zeigen dir anhand eines Beispiels, welche Kostenstruktur der Tarif Investo inne hat und vergleichen diese mit der Nettopolice der Swiss Life.
Exkurs: Wenn du an der Basisrente (Rürup-Rente) von Swiss Life mit dem Tarif Investo interessiert bist, solltest du unbedingt unseren separaten Artikel dazu lesen.
1. Unterschied Swiss Life Investo Aktiv und Komfort
Bevor wir unseren Testbericht starten, möchten wir noch auf die zwei unterschiedlichen Tarifvarianten eingehen, zwischen denen du dich in diesem Fall bei der fondsgebundenen Rentenversicherung Investo der Swiss Life entscheiden kannst.
Die Rentenversicherung gibt es als Komfort-Variante (Tarif 733) und als Aktiv-Variante (Tarif 732). Diese Varianten können jedoch auch noch während der Vertragslaufzeit flexibel getauscht werden.
- Dabei soll die Swiss Life Investo Aktiv ideal für selbstbestimmte Anleger sein, die eigenständig ihr Portfolio betreuen möchten.
- Die Swiss Life Investo Komfort eignet sich hingegen für Anleger, die das Management der Kapitalanlage in professionelle Hände geben wollen.
In der Aktiv-Variante kannst du aus über 180 Investmentfonds und ETFs wählen und deine eigene Portfoliogewichtung festlegen. Diese kannst du im Laufe der Jahre immer wieder anpassen und justieren.
In der Komfort-Variante kannst du aus 14 aktiv verwalteten Anlageportfolios wählen. Die Verwaltung musst du dabei nicht übernehmen und musst auch keine eigenständige ETF- oder Fondsauswahl treffen. Dabei kannst du zusätzlich auf unterschiedliche Sicherheitsbausteine setzen, die dir im Idealfall einen gewissen Risikoschutz bieten können.
Swiss Life überprüft beispielsweise zu festgelegten Zeitpunkten, ob eine definierte Mindestrenditeerwartung erfüllt ist, und nimmt gegebenenfalls einen Wechsel in ein risikoärmeres Anlageportfolio vor. Ob dies in der Realität auch so funktioniert, ist fraglich, soll aber an dieser Stelle nicht Teil unseres Beitrags sein. Im folgenden Schaubild werden die Unterschiede noch einmal deutlich. Im unteren Bereich findest du dabei die Produktbeschreibungen der einzelnen Bausteine.

2. Festlegung der Parameter für unseren Testbericht
Wir sind bei unserem Test von einer Beispielperson ausgegangen, welche monatlich 200 € in die fondsgebundene Rentenversicherung „Investo“ ansparen möchte. Unsere Beispielperson ist 1991 geboren und vereinbart eine Beitragszahlung bis zum 67. Lebensjahr (Vertragslaufzeit demnach 34 Jahre).
Im Folgenden listen wir kurz unsere 5 definierten Kategorien auf:
- Kosten
- Rentenfaktor
- ETF-Auswahl
- Flexibilität
- Unternehmensbewertung und Finanzstärke
Hinweis: In diesem Test werden wir immer wieder auf das Thema Nettopolice und Bruttopolice eingehen. Wenn du dich zu diesem Thema noch weiter einlesen möchtest, empfehlen wir dir unseren Beitrag "Nettopolice vs. Bruttopolice".
Im ersten Teil unseres Vergleichstests betrachten wir die Kosten der Bruttopolice der Swiss Life und setzen diese ins Verhältnis zur Swiss Life Nettopolice. Die Leistungen der beiden Tarife unterscheiden sich in keiner Weise voneinander – lediglich die Kostenstruktur und der damit einhergehende Vertriebs- und Beratungsablauf unterscheidet sich.
Anhand unserer Kundenanfragen erfahren wir häufig, dass ein Großteil hinsichtlich der Kostenstruktur gar nicht oder nur sehr wenig aufgeklärt wird. Hier wollen wir ebenfalls Abhilfe schaffen und durch Transparenz eine solide Entscheidungsgrundlage bieten.
Aus diesem Grund folgt ein kurzer Exkurs zu den Unterschieden zwischen Bruttopolice und Nettopolice.
2. 1. Bruttopolice Swiss Life Investo
Bei diesem „Durchführungsweg“ zahlst du die Dienstleistung deines Beraters/Beraterin über deine monatlichen Beiträge, in Form der sogenannten "Abschluss- und Vertriebskosten Diese Kosten werden meist über die ersten 5 Jahre monatlich von deinen Einzahlungen abgezogen. Die Höhe richtet sich nach einem Prozentsatz deiner geplanten Gesamtbeiträge über die gesamte Vertragslaufzeit. Zudem haben Bruttopolicen oftmals deutlich höher laufende Kosten als Nettopolicen. Die Vorgehensweise der Vermittlung in Form von Bruttopolicen ist weit verbreitet, und schätzungsweise mehr als 99 % der Versicherungsverträge werden in dieser Form abgeschlossen.
2. 2. Nettopolice Swiss Life Investo
Nettopolicen (Honorartarife) haben keine oder erheblich geringere Abschluss- und Vertriebskosten, und die laufenden Kosten sind oftmals deutlich geringer.
Du bezahlst deinen Berater/-in (das können beispielsweise wir sein) direkt, entweder nach Stunden, festen Kosten oder als prozentuale Abschlussvergütung. Nettopolicen sind deutlich weniger verbreitet, können für dich als Verbraucher/-in jedoch einen erheblichen finanziellen Vorteil bieten, wie unser Folgendes Fallbeispiel zeigt.
Auch Stiftung Finanztest oder Finanztipp weisen auf diese Form des Durchführungswegs hin.
Doch längst nicht jede Versicherung bietet sowohl Nettopolicen als auch Bruttopolicen an. Bei der Swiss Life Versicherung ist dies jedoch anders.
Die Swiss Life bietet sowohl Bruttopolicen als auch Nettopolicen an.
3. Swiss Life Investo Kosten - Bruttopolice
Ob deine Altersvorsorge später auch den gewünschten Erfolg erzielt und dir im Rentenalter eine gute Rendite gebracht hat, hängt unter anderem maßgeblich von den Kosten ab, die in einem solchen Produkt stecken
Erneut die Eckdaten unserer Beispielrechnung
- Geburtsdatum: 01.06.1990
- Monatliche Besparung: 200€
- Vertragslaufzeit 34 Jahre
Mithilfe unserer finanzmathematischen Analyse haben wir ein Gutachten erstellt, das das Endkapital unter Berücksichtigung der Kosten der Bruttopolice und der Nettopolice sowie einer angenommenen Wertentwicklung von 6 % pro Jahr darstellt. Um einen direkten und fairen Vergleich von unterschiedlichen Rentenversicherungen zu ermöglichen, nutzen wir jeweils das gleiche Anlagekonzept.
Das Anlagekonzept haben wir dabei kostengünstig gestaltet und einen breit gestreuten ETF gewählt (MSCI World). Dieser investiert zu 100% in Aktien. Die Kosten für den ETF betragen pro Jahr 0,20 % des Fondskapitals.

Da sich die Kosten bei der Bruttopolice und der Nettopolice der Swiss Life teilweise erheblich unterscheiden und unsere Interessent/-innen hier gerne Aufklärung wünschen, haben wir im ersten Schritt die Kosten der Bruttopolice aufgeschlüsselt. Danach erfolgt die Aufschlüsselung der Kosten bei der Nettopolice der Swiss Life. Im letzten Abschnitt unter dem Punkt „Kosten“ stellen wir die beiden Tarife dann gegenüber und beenden das Kapitel mit einem kurzen Zwischenfazit.
3. 1. Swiss Life Investo Kosten - Bruttopolice
Die Effektivkosten betragen bei der Bruttopolice der Swiss Life Investo in unserem Kundenbeispiel pro Jahr 1,53 %. Was auf den ersten Blick als nicht allzu viel erscheinen mag, stellt sich bei einem Vergleich mit einer Nettopolice als nicht unwesentlich dar. Einen Vergleich stellen wir dir im weiteren Verlauf des Beitrags zu Verfügung.

Doch schauen wir uns die Kosten im Folgenden genauer an und schlüsseln diese auf.

Die Abschluss- und Vertriebskosten machen in dieser Beispielrechnung 1.960 € aus. Diese werden nicht separat bezahlt, sondern über die monatlichen Beiträge in den ersten fünf Versicherungsjahren beglichen.
Simpel gerechnet werden von den monatlich 200 €, die unser Beispielkunde in die Versicherung einzahlt, pro Monat 32 € an Abschluss- und Vertriebskosten einbehalten.
(32 € pro Monat * 12 Monate * 5 Jahre= 1.960 €).
Solltest du statt der 200 € im Monat 400 € einzahlen wollen, steigen die Abschluss- und Vertriebskosten absolut um das Doppelte an und würden dann 3.920 € betragen.
Zu den Abschluss- und Vertriebskosten kommen noch weitere Kosten hinzu.

Diese werden als „übrige Kosten“ und „Verwaltungskosten“ bezeichnet. Diese betragen 62,28 € pro Jahr (5,19 € pro Monat) und 47,88 € pro Jahr (3,99 € pro Monat).
Wichtig: Diese Kosten sind nicht pauschal auf jeden Vertrag der Swiss Life Investo anzuwenden, sondern unterscheiden sich je nach Höhe der Einzahlung und Laufzeit.
Zusätzlich zu den oben genannten Kosten erhebt die Swiss Life noch sogenannte Gamma-Kosten. Gamma-Kosten sind die Kosten der Versicherung, die prozentual auf das Vertragsguthaben erhoben werden. Diese betragen 0,85 % pro Jahr vom Vertragsguthaben.
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Im Artikel „Kostenarten bei privaten Rentenversicherungen“ sind wir intensiv auf die einzelnen Kosten eingegangen.
Wichtig: Eine private Rentenversicherung komplett ohne Kosten gibt es nicht. Für eine möglichst hohe Auszahlung der Rentenversicherung am Ende der Laufzeit solltest du aber deinen Fokus auf möglichst geringe Kosten legen. Je geringer die Kosten, desto höher die Rendite.
Schauen wir uns im nächsten Schritt die Kosten der Nettopolice an.
3. 2. Swiss Life Investo Kosten – Nettopolice
Die ausgewiesenen Effektivkosten der Swiss Life Nettopolice betragen in unserem Beispiel 0,86 % und sind deutlich geringer als die der Bruttopolice (1,53 %).

Wie bei den meisten Nettopolicen üblich, fallen auch beim Honorartarif der Swiss Life keine Abschluss- und Vertriebskosten an, wie du dem folgenden Auszug entnehmen kannst.
Wichtig: Im Bereich der Honorartarife (Nettopolice) zahlst du ein Honorar direkt an deinen Berater oder deine Beraterin (das könnten auch wir sein). Dies erfolgt in der Regel aufwandsbezogen. Es gibt jedoch auch andere Abrechnungsmodelle, bei denen das Honorar pauschal oder prozentual erhoben wird.

Die laufenden Kosten des Nettotarifs sind bei der Swiss Life im direkten Vergleich mit der Bruttopolice sogar höher. Die „übrigen Kosten“ betragen pro Jahr 77,28 € (6,44 € monatlich). Die jährlichen Verwaltungskosten liegen bei 47,88 € (3,99 € monatlich).

Auch wenn die übrigen Kosten und die Verwaltungskosten beim Honorartarif höher sind, fallen die Verwaltungskosten auf das Vertragsguthaben (Fonds-/ETF-Guthaben) deutlich geringer aus. Statt der 0,85 % bei der Bruttopolice werden beim Honorartarif „lediglich“ 0,35 % pro Jahr von Seiten der Swiss Life entnommen.

3. 3. Vergleich Bruttopolice vs. Nettopolice Swiss Life
Nun haben wir die gesamten Kosten in unserem Beispiel aufgeschlüsselt und bereits anhand der Effektivkosten ermitteln können, dass die Nettopolice hier deutlich interessanter zu sein scheint als die Bruttopolice.
Doch allein die Effektivkosten lassen nur erahnen, welcher Mehrwert dir als Verbraucher/-in zum Ende der Vertragslaufzeit entsteht. Aus diesem Grund bedienen wir uns unserer finanzmathematischen Analyse und stellen den Tarif „Investo“ der Swiss Life in einen direkten Vergleich: einmal mit der Bruttopolice der Swiss Life und einmal mit der Nettopolice der Swiss Life.
Mit unserem Analysetool können wir fair und unabhängig feststellen, welcher Tarif und welche Versicherung zu deinen individuellen Bedürfnissen im Bereich der privaten Altersvorsorge passt. Dabei integrieren wir die exakten Kosten des jeweiligen Anbieters und Tarifs und kalkulieren mit einer Hochrechnung einer angenommenen Wertentwicklung des ETFs. Hierbei finden alle Kosten Berücksichtigung und es wird ohne (nicht garantierte) Überschüsse der Versicherer kalkuliert.

Bei Annahme der gleichen Wertentwicklung des ETFs von 6 % p.a. und unter Berücksichtigung der jeweiligen Kosten würde unser Analysetool folgendes Ergebnis auswerfen:
- Bruttopolice Swiss Life (linke Spalte) = 194.012,23 €
- Nettopolice Swiss Life (rechte Spalte) = 221.294,23 €
Ein absoluter Unterschied in Höhe von 27.282 €.
Wie man der Analyse entnehmen kann, gleichen die Effektivkosten nicht exakt denen der im obigen Teil dargestellten Ausschnitte der Vertragsangebote. Das ist keine Seltenheit, wie bereits im obigen Teil beschrieben und hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Unsere finanzmathematische Analyse schafft hier Abhilfe.
Wichtig: Wir haben in der obigen Gegenüberstellung unser Vermittlungs- und Beratungshonorar nicht berücksichtigt. Die Gründe liegen in der unterschiedlichen Beratungsauswahl je Kunde/-in und darin, dass es keinen einheitlichen „Pauschalpreis“ bei uns gibt. Um einen komplett fairen Vergleich zu erhalten, ist die Berücksichtigung der genannten Kosten bei einer Nettopolice zwingend notwendig.
In unserem ersten kostenfreien Beratungsgespräch, welches du über unser Kontaktformular „buchen“ kannst, können wir oftmals unseren Beratungsaufwand abschätzen und dir mitteilen, mit welchem Honorar du ungefähr rechnen kannst.
Einen Vergleich der unterschiedlichen Versicherungsanbieter nur anhand der jeweiligen Versicherungsangebote halten wir in keinem Fall für ratsam. Die Gründe liegen in der "Ausgestaltung" der jeweiligen Darstellung. Manche Anbieter rechnen vor Kosten der Geldanlage und andere wiederum nach Kosten. Bei manchen Angeboten wird mit nicht garantierten Überschüssen kalkuliert und bei anderen wiederum ohne Überschüsse.
Auch die Ausweisung der potenziellen monatlichen Rente wird oftmals "optimistisch" oder "geschönt" dargestellt. Einen transparenten und fairen Vergleich bietet unserer Meinung nach nur eine finanzmathematische Analyse.
3. 4. Zwischenfazit Kosten
Die Gamma-Kosten (0,35 % vom Vertragsguthaben p.a.) der Nettopolice der Swiss Life sind im Marktvergleich als mittelmäßig zu bezeichnen. Die Verwaltungskosten und die sonstigen Kosten sind im Rahmen. Insgesamt sind die Kosten der Swiss Life Nettopolice im Marktvergleich der Nettopolicen als durchschnittlich zu betrachten. Einige Anbieter am Markt weisen hier geringere Kosten aus.
Die Kosten der Bruttopolice sind im Marktvergleich ebenfalls als durchschnittlich zu bewerten. Doch nicht nur die Kosten sind für die meisten unserer Anfragenden entscheidend. Beispielsweise spielt die ETF-Auswahl bei dem einen oder anderen ebenfalls eine signifikante Rolle. Dazu werden wir im weiteren Verlauf des Artikels noch sprechen.
4. Rentenfaktor
Bei der Auswahl deiner optimalen Rentenversicherung solltest du dir im Vorfeld überlegen, wie du im Rentenalter mit dem Kapital umgehen möchtest. Neben einer lebenslangen monatlichen Rente hast du auch die Möglichkeit, eine einmalige Kapitalauszahlung oder eine Kapitalauszahlung in Teilschritten zu wählen.
Du musst dich bei Vertragsschluss nicht für eine dieser Optionen entscheiden; deine Wahl kann jedoch beeinflussen, welcher Tarif für dich am besten geeignet ist.
In diesem Abschnitt konzentrieren wir uns auf die lebenslange Rente. Wenn du dich für diese Option entscheidest, spielt neben dem Endkapital, das du beispielsweise im Alter von 67 Jahren erhältst, der sogenannte garantierte Rentenfaktor eine entscheidende Rolle. Der Rentenfaktor ist ein Umrechnungsschlüssel, der zur Berechnung deiner potenziellen lebenslangen Rente verwendet wird. Eine mögliche Kalkulation lautet wie folgt:
- (Kapital zum 67. Lebensjahr / 10.000) * garantierter Rentenfaktor = potenzielle lebenslange Rente)
Der Rentenfaktor ist sowohl bei der Bruttopolice der Swiss Life als auch bei der Nettopolice identisch. Im folgenden Abschnitt kannst du die Höhe des garantierten Rentenfaktors für unsere Beispielperson nachvollziehen. Der Rentenfaktor ist sowohl bei der Bruttopolice der Swiss Life als auch bei der Nettopolice identisch.

Der garantierte Rentenfaktor von 19,41 € je 10.000 € Vertragsguthaben ist im Marktvergleich eher niedrig. Daher ist die Swiss Life, wenn man die Kalkulation der lebenslangen Rente anhand des garantierten Rentenfaktors betrachtet, in der Gesamtbetrachtung kein idealer Kandidat. Dies gilt sowohl für die Bruttopolice als auch für die Nettopolice.
Wenden wir die Kalkulation der möglichen lebenslangen Rente an, ergeben sich die folgenden Werte:
- Swiss Life Bruttopolice: (194.012,23 € /10.000 € * 19,41 € = 376,57 € potenzielle lebenslange Rente
- Swiss Life Nettopolice: (221.294,23 € /10000 € *19,41 €= 429,53 € potenzielle lebenslange Rente
Solltest du dich jedoch nicht für die lebenslange Rente entscheiden, sondern eine Kapitalauszahlung in Teilschritten bevorzugen, kannst du den garantierten Rentenfaktor außer Acht lassen.
Die Bestimmung deiner lebenslangen Rente durch Umrechnung mit Hilfe des Rentenfaktors ist nur eine Kalkulationsmethode, wie hoch diese später ausfallen wird. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich die Renten in Form des fondsgebundenen Rentenbezugs auszahlen zu lassen.
Auf weitere Ausführungen zum Thema der fondsgebundener Rentenbezug möchten wir in diesem Fall nicht näher eingehen. Solltest du dich dafür interessieren, gib uns im Erstgespräch oder bei deiner Kontaktaufnahme gerne Bescheid.
5. ETF-Auswahl
Wie bereits eingangs erwähnt, kannst du bei der fondsgebundenen Rentenversicherung Investo der Swiss Life aus der Komfort-Variante und der Aktiv-Variante wählen.
- Die Variante Swiss Life Investo Komfort eignet sich für Anleger, die das Management der Kapitalanlage in professionelle Hände geben wollen.
- Die Variante Swiss Life Investo Aktiv ist ideal für selbstbestimmte Anleger, die eigenständig ihr Portfolio betreuen möchten.
In der Komfort-Variante kannst du aus 14 aktiv verwalteten Anlageportfolios wählen. Bei der Komfort-Variante kann man demnach lediglich ein Portfolio wählen, das vorstrukturiert ist und beispielsweise in ETFs investiert. Einige unserer Kundenanfragen haben gezeigt, dass das strukturierte Depot „Rendite ETF Green“ recht beliebt zu sein scheint, wenn man keine eigene ETF-Auswahl treffen möchte. Wie das benannte Portfolio aufgebaut ist, kannst du dem folgenden Schaubild entnehmen.

Du musst dich nicht um die Verwaltung des Portfolios kümmern oder selbstständig ETFs oder Fonds auswählen. Swiss Life überprüft beispielsweise regelmäßig, ob die festgelegte Mindestrenditeerwartung erfüllt wird, und kann bei Bedarf einen Wechsel zu einem risikoärmeren Anlageportfolio vornehmen. Ob dies in der Praxis tatsächlich wie geplant funktioniert, soll hier jedoch nicht weiter untersucht werden.
Die Mehrheit unserer Kundinnen und Kunden entscheidet sich jedoch für die Aktiv-Variante. Hier kannst du aus über 200 Investmentfonds und ETFs wählen, darunter mehr als 130 ESG-konforme, also nachhaltige ETFs, und deine eigene Portfoliogewichtung festlegen. Diese Gewichtung kannst du im Laufe der Jahre immer wieder anpassen und optimieren.
Um selbst Fonds und ETFs auszuwählen, musst du den Tarif „Swiss Life Investo Aktiv“ wählen. Die meisten unserer Kunden bevorzugen diese Aktiv-Variante und investieren in 1-3 verschiedene ETFs.
Neben den „Klassikern“ wie einem Welt-ETF oder dem iShares MSCI ACWI bietet die Swiss Life eine breite Palette an Themen-ETFs, mit denen du eine individuelle Strategie für deine Basisrente entwickeln kannst. Im Folgenden findest du vier Beispiele für etwas „extravagante“ ETFs:
- iShares Electric Vehicles and Driving Technology UCITS ETF USD (IE00BGL86Z12)
- iShares Automation & Robotics UCITS ETF (IE00BYZK4552)
- iShares Digital Security UCITS ETF USD (Acc) Share Class (IE00BG0J4C88)
- iShares MSCI World Islamic UCITS ETF USD (Dist) Share Class (IE00B27YCN58)
Besonders erwähnenswert ist der Scharia-konformen Fonds, auch Islam-Fonds genannt, der im Bereich der Rentenversicherungen eher eine Rarität darstellen. Für den ein oder anderen Interessenten könnten diese Fonds sogar eine entscheidende Grundlage für die Wahl des Tarifs der Swiss Life gewesen sein.
Die gesamte Fondspalette kannst du unter dem folgenden Link aufrufen und dir einen Überblick verschaffen. Insgesamt ist die Swiss Life hinsichtlich der Fonds-/ETF-Auswahl sehr gut und breit aufgestellt.
6. Unternehmensbewertung und Finanzstärke
Da die meisten Rentenversicherungen über mehrere Jahrzehnte angespart werden und idealerweise eine lange Entnahmephase haben, ist es sinnvoll, sich auch die Historie, Struktur und Kennzahlen des Anbieters genauer anzusehen.
Als größter Lebensversicherungskonzern der Schweiz wurde das Unternehmen 1857 gegründet und trat 2002 unter seinem heutigen Namen auf. Für 2024 beträgt die laufende Verzinsung 2,5 % (Vorjahr: 2,25 %), und die Gesamtverzinsung liegt bei 2,8 % (Vorjahr: 2,55 %), einschließlich Schlussüberschussbeteiligung und Bewertungsreserven.
Zum Jahresende 2023 erreichte die Solvenzquote, ohne Übergangsmaßnahmen, 347 % (Vorjahr: 437 %). Nach den Aufsichtsbehörden ist eine Solvenzquote von 100 % erforderlich, um ausreichende Kapitalreserven für ein seltenes Negativszenario zu gewährleisten. Seit Beginn der Solvency II-Berichterstattung 2016 zeigt die Swiss Life Deutschland eine stabile Solvabilität, die die Mindestanforderungen kontinuierlich übertrifft.
Daher kannst du mit der Swiss Life als Versicherer wenig falsch machen, da die Finanzstärke des Unternehmens überzeugt.
7. Swiss Life Investo aktiv Kritik und Fazit
Es ist erst einmal positiv hervorzuheben, dass die Swiss Life mittlerweile einen Honorartarif im Angebot hat. Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall, und leider bieten auch heute noch viele Versicherer keine Nettopolicen an.
Es ist uns wichtig, klarzustellen, dass die Beratung und Vermittlung von Bruttopolicen im Vergleich zu Nettopolicen ein anderer „Beratungs- und Vertriebsansatz“ ist und nicht grundsätzlich als gut oder schlecht eingestuft werden sollte. Dennoch zeigt unser Beispiel, wie vorteilhaft eine unabhängige Beratung auf Honorarbasis und die damit einhergehende Vermittlung von Nettopolicen sein kann.
Positiv hervorzuheben ist die finanzielle Stärke der Swiss Life und die breite Auswahl an Fonds und ETFs.
Allerdings gibt es auch Schwächen: Die Kosten des Tarifs „Investo“ und der garantierte Rentenfaktor sind im Vergleich zu anderen Nettopolicen eher weniger attraktiv. Gerade weil viele unserer Interessenten ihr Kapital am Ende der Laufzeit in Teilschritten ausgezahlt bekommen möchten, fällt die Swiss Life oft durch.
Trotzdem zählt am Ende das Gesamtpaket. Einige Kunden haben sich in der Vergangenheit gezielt für diesen Tarif entschieden, weil sie die solide Fondsauswahl schätzen.
Wenn dir unser Beratungsansatz zusagt und du an einer transparenten Beratung inklusive finanzmathematischer Analyse interessiert bist, melde dich gerne über unser Kontaktformular.
In einem ersten Gespräch können wir oft schon einschätzen, wie hoch der Beratungsaufwand sein wird und welche Kosten auf dich zukommen könnten. Im Folgenden zwei Beispiele, wie uns Anfragen erreichen:
